Von der Last ein Prinz zu sein
Oder: Who wants to hire someone who can´t commit?
Kolumne | Wenn gesellschaftliche Störungen salonfähig werden
Die Ansprüche unserer Gesellschaft an Leistungsfähigkeit und Perfektion des Einzelnen sind zunehmend gestiegen. Die Angst zu versagen, egal ob im Job oder im Privatleben, schwebt omnipräsent über unseren Köpfen. Gleichzeitig herrscht ein kollektives Sinn-Vakuum, das es schwer macht einen Ausgleich für den Druck zu finden. Wie zeigen sich diese Entwicklungen in der Arbeitswelt? Was bedeutet es für Angestellte und Arbeitgeber? Einblicke in eine Generation im Leistungsfieber und Versuche einer Ursachenforschung.
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Verliebt, verlobt, verheiratet - geschieden
Oder: Das Eheparadox
Kolumne | Auszüge aus einer Untersuchung zum Thema Ehe bzw. Scheidung
Warum heiraten Menschen eigentlich? Eine Frage, die man sich in der westlichen Welt immer öfter stellt. Heiraten ist schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr. Und Notwendigkeit schon gar nicht. In Zusammenarbeit mit einer Anwaltskanzlei für Scheidungsrecht haben wir uns mit dem Thema Ehe beschäftigt, haben untersucht warum Menschen heiraten und was passieren muss, um das heilige Band der Ehe wieder durchtrennen zu wollen. Was verspricht sich der moderne Mensch von Ehe? Worum geht es in der Ehe? Was sind nebst rationalen Gründen die unbewussten Motive eine Ehe einzugehen und warum werden sie offenbar so oft enttäuscht? Was sind die Klippen, die erfolgreiche Ehepaare umschiffen müssen?
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Wo sind nur die Werte hin?
Kolumne | Ein kritisches Portrait unserer Zeit
„ I don‘t care! - I LOVE IT!“ quäkt es laut aus dem aktuellen Coca Cola Light Werbespot. „Nichts was Dich aufhält“ der bedeutungsschwangere Claim zur neuen Kampagne. Im Spot sieht man vier junge Mädchen, die es so richtig krachen lassen. „You want me down on earth, but I am up in space“, „You‘re from the 70ies but I‘m a 90‘ies Bitch!“ geht es im Original Song von Icona Pop weiter.
Eine klare Botschaft - Coca Cola weiß doch stets den aktuellen Zeitgeist zu treffen. Leben wir in einer Gesellschaft, in der „I don‘t care!“, auf gut deutsch: „Es geht mir am Arsch vorbei“ plötzlich höchstes Gut ist? Sind wir so übersättigt und richtungslos, dass uns im Grunde alles egal geworden ist? Was wird aus einer Gesellschaft ohne Werte, aber mit scheinbar absoluter Freiheit? Ist es wirklich so erstrebenswert „von nichts aufgehalten zu werden“, wie Coca Cola es uns verspricht?
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Stolperstein Unternehmenskultur
Kolumne | Zwischen Verleugnung und „Wünsch-Dir-was-Mentalität“
Spätestens seitdem auch renommierte Fachzeitschriften wie der Harvard Business Manager (2010) das Thema Unternehmenskultur zum Erfolgsfaktor schlechthin gekürt haben, ist es in aller Munde. Auch aktuelle Kienbaum- Studien sprechen eine eindeutige Sprache: 90% der befragten Topmanager halten die Kultur eines Unternehmens künftig und langfristig für sehr bedeutsam und gar ausschlaggebend für wirtschaftlichen Erfolg.
Interessant sind auch die weiteren Ergebnisse der Studie. Laut dieser hapert es vor allem an der Verankerung von Werten und Leitlinien. Nur ein knappes Drittel der Befragten bewertet die Umsetzung der definierten Unternehmenskultur als gut. Ähnlich sieht es mit regelmäßigem Monitoring aus, das offensichtlich Mangelware in deutschen Unternehmen ist. Glaubt man der Studie, so stehen den Managern kaum verlässliche Erhebungsmethoden zu Verfügung, die eine spezifische Bestandsaufnahme möglich machten. Aus den in der Regel wenigen zur Verfügung stehenden Erkenntnissen würden nur selten Maßnahmen zur Verbesserung der Kultur abgeleitet und umgesetzt werden.
In der Gunst des Kunden
Kolumne | Konsumenten wollen authentische Botschaften
Viele Unternehmen haben verlernt authentisch zu kommunizieren. Die eigene Unternehmensidentität ist größtenteils unbekannt oder wird gar als irrelevant erachtet. Als wichtig gelten vor allem ein strahlendes Image und verlockende Werbeversprechen, die je nach gesellschaftlichem Trend regelmäßig variieren. Dass man auf diesem Wege nicht zu einer „Love Brand“ der Konsumenten wird ist wenig verwunderlich. Die Glaubwürdigkeit der meisten Marken ist stark angekratzt, wirken sie doch vielfach mehr wie das sprichwörtliche „Bäumchen-wechsel-dich“, als ein Unternehmen mit Integrität und verlässlicher Markenbotschaft.
Ein Unternehmen muss kein riesiger Gigant im Weltmarkt, ein Global Player mit großen Werbebudgets sein, um von den Kunden geliebt und geschätzt zu werden. Aber die Zeit der leeren Versprechen ist vorbei. Spätestens seit dem Einzug des Sozial Media ist Markenkommunikation sehr heikel geworden, die Notwendigkeit für authentischere Kommunikation exponentiell gestiegen. Mit den klassischen Werbemitteln war es noch möglich, ein Image zu verbreiten, das faktisch gar nicht der Unterneh- mensrealität und dessen Geschichte oder Visionen entsprach.
Die Psychologie der Veränderung
Kolumne | Entschleunigung als strategische Kernaufgabe
Die Wirtschaft lebt inmitten von Veränderungsprozessen. Alles ist ständig in Bewegung. Was heute angesagt ist, kann morgen schon wieder passé sein. Wer einen wichtigen Trend verschläft, kann Marktanteile an Konkurrenten verlieren oder sich schlimmstenfalls am Ende in einem Insolvenz Verfahren wiederfinden, denken wir nur an ehemals etablierte Giganten wie Blackberry, Nokia, Hp oder Dell. Auch innerhalb eines Unternehmens stehen ständig Veränderungen an, auf die zumeist schnell und adäquat reagiert werden muss.
Dabei bleibt geplantes und systematisches Vorgehen oft auf der Strecke. Das Ergebnis sind Entscheidungen, die zwar kurzfristig Probleme lösen, aber auf lange Sicht beträchtlichen Schaden anrichten können. Gerade bei Managern, die lange Karriere in einer Firma gemacht haben, setzt oft eine Betriebsblindheit ein, die ihnen die Sicht auf größere Zusammenhänge gänzlich versperrt. Es wird von einer Ad-hoc Entscheidung zur nächsten gehetzt, Zeit für strategische Überlegungen bleibt im stressigen Büroalltag meistens nicht.
Trendthema Authentizität
Kolumne | Wenn das Echte zum Mehrwert wird
Für Unternehmen ab einer bestimmten Größe gehört Markenkommunikation zu den wichtigsten Faktoren, die für wirtschaftlichen Erfolg oder Misserfolg entscheidend sind. In einer Zeit, in der der Markt von immer ähnlicheren Produkten und Dienstleistungen überflutet ist, entscheiden Konsumenten kaum noch nach Funktionalität oder rationalen Gesichtspunkten, sondern hauptsächlich psychologischen.
Um sich diese Tatsache zu Nutze zu machen, versuchen unzählige Werbefachleute und kreative Agenturen genau darauf Einfluss zu nehmen. Im Großen wie im Kleinen versucht man Kunden zu beeinflussen und zu manipulieren, die eigenen Produkte in besonders gutem Licht erscheinen zu lassen. Groß angelegte Werbekampagnen und gezieltes Marketing sollen helfen, ein bestimmtes Image aufzubauen, das möglichst attraktiv für die angestrebte Zielgruppe ist. Dabei ist es keine Seltenheit, dass kräftig übers Ziel hinaus geschossen wird und letztendlich der Schaden größer ist, als der Gewinn.
Employer Branding
Kolumne | Ohne Maske in den Wahlkampf
Der Begriff „Employer Branding“ ist derzeit in aller Munde und scheint im Vergleich zum eher schwammigen Thema Unternehmenskultur erstmal leichter erfass- und steuerbar.
Employer Branding, zu deutsch Arbeitgebermarkenbildung ist eine unternehmensstrategische Maßnahme, bei der Konzepte aus dem Marketing – insbesondere der Markenbildung – angewandt werden, um ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. Das Ziel ist, neben vereinfachter Personalrekrutierung, die Mitarbeiter Identifikation zu erhöhen und damit Motivation, Bindung, Loyalität und Leistungsbereitschaft zu steigern.